67 Seiten Hoffnung
Ein Booklet zum darin Blättern und sich inspirieren Lassen, zum Lachen und zum Weinen und vor allem: zum nicht Verbittern.
Eine der größten Herausforderungen im vor uns liegenden Jahr wird sein, sich der Welt zu stellen, ohne daran zu verzweifeln, dass sie sich gegen jede Veränderung zu stemmen scheint wie ein bockiges Kind, das nicht ins Bett will. Es schlägt um sich und zetert. Es brüllt „Freiheit“, wo es eigentlich nur in den Arm genommen werden will. Und kaum hat man es erfolgreich zum Einschlafen gebracht, steht es wieder in der Tür und sagt: „Ich will Joghurt.“
Deshalb mache ich es zum Jahreswechsel kurz und lasse andere sprechen und denken. Vor einem Jahr habe ich zum Geburtstag eine Party gegeben und alle eingeladen, etwas beizusteuern. Kein Nudelsalat und kein Cremant, sondern etwas, das Hoffnung, Optimismus, Glück, Freude oder Sinn stiftet in einer Zeit, die sich oft so sinnlos, so trostlos anfühlt: einen Songtext, ein Zitat, ein Gedicht, eine Buchpassage, irgendwas. So ist ein wilder Ritt herausgekommen von Rainer Maria Rilke und Ingeborg Bachmann über Paul Watzlawick und die Dire Straits bis Pippi Langstrumpf und Thomas Bernhard. Dass sich die Eine Sahnetorte ins Gesicht schmiert, während der Andere halb Österreich bereist auf der Suche nach einer Ausgabe der Neuen Züricher Zeitung – mich lässt das lächeln.
Alle Abonnentinnen und Abonnenten von „Glück.Schmerz.Politik“ bekommen heute eine Ausgabe des Booklets „67 Seiten Hoffnung“ – zum darin Blättern und sich inspirieren Lassen, zum Lachen und zum Weinen und vor allem: zum nicht Verbittern, wenn Männer wie Elon Musk und Peter Thiel zum Kampf um die Freiheit blasen, die schon mit Paypal versucht haben, den Dollar zu zerstören. Die überzeugt sind, dass libertäre Projekte wie künstliche Inseln und eigene Kolonien die natürliche und unabwendbare Folge von trägen Staaten sind, die mit Umverteilung nur den Fleißigen und Erfolgreichen ihren Reichtum wegnehmen wollen. Und für die jede Form von Regulierung ein Ausdruck des „Woke-Mind-Virus“ ist.
Was im kommenden Jahr auf uns zukommt, ist eine mit übergroßer finanzieller und publizistischer Macht ausgestattete Überzeugung, dass das Recht des Stärkeren gottgegeben sei – die Unterstützung rechtsextremer Ideologien ist da nur der Kollateralschaden einer Weltsicht, die nur solange Bock auf Regeln hat, solange sie das eigene Weltbild stützen. Und wie schön, dass dieser Blick auf unsere Welt hierzulande auch von jenen verstärkt und in die sogenannte Mitte der Gesellschaft getragen wird, die sich mal für Journalisten oder Politikerinnen im Namen liberaler Werte gehalten haben. Zu akzeptieren, dass nur jene Freiheit überleben kann, die anerkennt, dass sie sich selbst Grenzen setzen muss – das ist die andere große Herausforderung unserer Zeit.
Ich wünsche viel Spaß bei der Lektüre. Dieser Newsletter macht jetzt Pause bis April. Zum Innehalten und mit neuer Energie und Inspiration Zurückkehren.
Herzlichen Dank für das wertvolle Booklet, das mir gerade so viel Freude macht.
Ein gutes neues Jahr dir. Auf die Hoffnung!